2021



   
Oktober - Dezember

Über die Zeit von Oktober bis Mitte Dezember gibt es nicht viel Begeisterndes zu berichten
. Mit Erreichen definierter Impfquoten wurde der Lockdown aufgehoben und Restriktionen wurden nach und nach zurückgefahren. Dennoch hieß es für uns weiterhin von Zuhause zu arbeiten und wenig auszugehen, da die Fallzahlen immer noch ordentlich waren.
Nur im November musste ich für 3 Wochen ins Büro da das Projekt sich einem wichtigen Meilenstein näherte. Das war nicht angenehm, den ganzen Tag mit Maske dort zu sitzen, aber letztlich wollte ich im Hinblick auf den bevorstehenden Weihnachtsurlaub kein Risiko eingehen. Die Wochen vor dem Urlaub waren auch mental stressig, da der Urlaub in Queensland stattfinden sollte, die Grenze nach Queensland aber weiterhin noch für uns geschlossen war. Zwar gab es einen Fahrplan nach dem die Grenze rechtzeitig genug geöffnet werden sollte, aber alles abhängig von erreichten Impfquoten, und dann im Dezember mit dem Aufkommen der Omikron-Variante wurden die Politiker nervös und es gabe fast täglich Änderungen zu den Regelungen. Demzufolge konnten wir erst wirklich entspannen und uns auf den Urlaub freuen als wir am Tag vor dem Abflug das notwendige negative Testergebnis und den erteilten Queensland-Grenzpass in Händen hielten.

Somit ging es also über Weihnachten und Neujahr an das Great Barrier Reef, mit 8 Tagen auf Wilson Island und 5 Tagen auf der Nachbarinsel Heron Island.
Mit dem Flugzeug ging es über Brisbane nach Gladstone, und nach einer Übernachtung dort dann auf die Fähre. Nach 2 Stunden Fahrt waren wir dann auf Heron Island, und setzten von dort aus mit einem Boot 30 min nach Wilson Island über.

Auf dem Weg zum Anlegepier auf Heron Island kommt man an einem Schiffswrack vorbei, HMAS Protector, gebaut 1884 und über 60 Jahre im Dienst gewesen.



Das Resort auf Heron Island hat Platz für ca. 250 Gäste. Auch eine Forschungsstation der Universität Queensland befindet sich auf der Insel. Beides zusammen nimmt ungefähr die halbe Insel ein, der Rest ist Natur. Insgesamt ist die Insel auch vergleichsweise klein, für einen kompletten Rundgang um die Insel habe ich etwas über 20 min gebraucht.

Aber für uns ging es zunächst weiter nach Wilson Island. Die Insel hat keinen Anlegepier, sondern man wird vom Boot am Strand abgesetzt.

Wilson Island ist nochmal deutlich kleiner als Heron Island. Ausser uns waren nur 10 andere Gäste auf der Insel, zusammen mit 5 Angestellten die sich um unser Wohl kümmerten.


Wohnen tut man dort in Glamping-Zelten, und es gibt einen zentralen Komplex mit Küche, Sitzecke, Getränkeecke und Esstisch, sowie einen Toiletten- und Duschblock, und ein separates Haus für die Angestellten.
Hier der Ausblick aus unserem Zelt auf Strand und Meer.



Und wir kamen uns vor wie in einer Naturreportage- in allen Bäumen und Sträuchern nisteten Vögel, auch direkt um die Zelte herum. Die waren gar nicht scheu, und man musste gelegentlich aufpassen dass man ihnen ausweicht wenn sie auf den Wegen hin- und hergeflogen sind.

In Bäumen und Büschen hatten die Noddies ihre Nester, wohingegen die Seeschwalben auf dem Boden im Gebüsch oder hinter Steinen brüteten. Es war mitten in der Brutzeit, so dass es viele Jungvögel zu sehen gab.












Auch andere Vögel wie Reiher, Tauben und ein Paar Seeadler gab es auf der Insel, nebst diverser Arten von Seevögeln. Im Februar und März ist die Insel auch für Besucher geschlossen weil dann eine seltene Seeschwalbenart dort nistet.




Abends kamen auch Sturmtaucher (Shearwater) an Land, welche in bis zu 2m tiefen Bauten unter der Erde nisten. Offenbar sehen diese Vögel aber nicht besonders gut, es kam oft vor dass ein Sturmtaucher eine Crash-Landung im Küchenbereich gemacht hat oder einfach irgendwo gegen geflogen ist. Die Zelte sollte man nachts auch geschlossen halten damit die nicht reinfliegen, und regelmäßig sind welche aussen gegen das Zelt geflogen (man hörte dann abends Flop-flop-flop-plonk...). Aber offenbar kommt es selten vor dass sich so ein Vogel dabei verletzt, wir haben jedenfalls keinen verletzten Vogel gesehen. Ein Sturmtaucher hat seinen Gang direkt in der Küche unter dem Kühlschrank gegraben. Auch musste man nachts aufpassen weil die Vögel gerne mal auf dem Weg herumsaßen.
Und laut waren die Biester in der Nacht, sie geben eine Art Jaulen von sich was klingt wie wenn ein Rudel Wölfe auf der Insel ist; manchmal hört es sich auch wie ein schreiendes Baby an. Zusammen mit dem Lärm all der anderen Vögel konnte man ohne Ohrenstöpsel jedenfalls kaum schlafen.


Morgens, mittags und abends wurden wir sehr lecker bekocht, ausserdem gab es nachmittags noch eine Käseplatte. Darüber hinaus waren auch alle Getränke inklusive, man konnte jederzeit an den Kühlschrank und sich nach Herzenslust bedienen und auch in der Kühltasche Getränke mit an den Strand nehmen. So haben wir es uns also gutgehen lassen!




Unser bescheidenes Mittagessen am Weihnachtstag, mit Garnelen, Krebsen, Muscheln und einer großen Pavlova.

Eine Strandparty bei Sonnenuntergang mit Drinks, Austern, Muscheln und Käse gab es auch.


Ausser für Vögel ist die Insel auch für Meeresschildkröten ein wichtiges Refugium. November und Dezember werden Eier gelegt, und im Januar und Februar schlüpfen dann die kleinen Schildkröten.
Kurz vor Sonnenuntergang ging es los, und die ganze Nacht hindurch krochen dann Schildkröten an Land und suchten eine passende Stelle zum Eier legen. Die Strandgegend oberhalb der Flutlinie war eine einzige Kraterlandschaft und wurde jede Nacht neu gestaltet, aber auch rund um die Zelte waren die Tiere zugange. Da ist man schonmal nachts aufgewacht weil eine Schildkröte meinte genau dort wo das Zelt steht ist die ideale Stelle zum Eier legen, und hat das Zelt zum Zittern gebracht beim Graben.
Um die Tiere nicht zu stören musste man Abstand halten, aber während sie Eier legen sind die Schildkröten dann in einer Art Trance so dass man dann nah herankommen und sich das Ganze anschauen konnte.





Morgens dann konnte man im Sand die Spuren all der Schildkröten sehen - so sah es rund um die Insel aus. Im Hintergrund sind noch zwei Nachzügler auf dem Weg zurück ins Wasser. Auch auf das Strandmobiliar wurde wenig Rücksicht genommen.





Auch im Wasser haben wir beim Schnorcheln tagsüber sehr viele Schildkröten gesehen.





Und auch dieses Jahr wurde wieder Heiligabend am Strand gefeiert!




Am Weihnachtstag dann gab es ein besonderes Erlebnis, als wir erleben konnten wie kleine Schildkröten geschlüpft sind - mit die ersten Schlüpflinge der Saison.
Da haben wir natürlich dafür gesorgt dass sie unversehrt ins Wasser gelangen, ohne von Möwen gefressen zu werden, und auch eventuell im Wasser lauernde Fische wurden mit Steinen verscheucht damit die Kleinen einen guten Start ins Leben haben.




Der Insel vorgelagert war ein großes Korallenriff, in dem man wunderbar schnorcheln konnte. Meine Kamera fängt die Farben leider nicht so richtig ein, aber es gab viele bunte Fische zu sehen. Ausserdem auch diverse Rochen und auch Riffhaie, die waren aber harmlos. Die Baby-Haie schwammen auch direkt am Strand herum, waren aber nur um die 50 cm lang; im Wasser hat man schonmal größere gesehen aber auch die zeigten kein Interesse an den Schnorchlern.







Unser letzter Tag auf Wilson Island brach an, und das Wetter verschlechterte sich - ein Zyklon zog nördlich der Insel vorbei und wir waren am Rand desselbigen. Aber auch bei Regen konnte man noch gut schnorcheln gehen!

Dann ging es jedoch mit dem Boot zurück nach Heron Island.


Das Wetter war dann nicht besonders gut für die 5 Tage die wir dort waren. Sehr windig, so dass alle Bootstouren wegen der aufgewühlten See ausfielen, und das Wasser war auch sehr trüb so dass wir nur ein paar mal kurz versucht haben zu schnorcheln. Das Essen im Bistro-Restaurant war natürlich auch nicht mit dem Chefkoch-Essen auf Wilson Island zu vergleichen.



Aber wir haben es uns trotzdem schön und erholsam gemacht, unser Zelt am Strand aufgebaut und gemütliche Strandtage gemacht. Ab und zu mal ins Wasser, Bücher lesen, Rochen beobachten vom Pier aus, Spaziergänge ins Inselinnere und am Strand entlang, und auch hier gab es Schildkröten zu sehen.


An diesem Strand hat schon David Attenborough gestanden und Teile seiner Great Barrier Reef Fernsehserie anmoderiert.
In dem Gatter haben die lokalen Ranger die Eier der seltenen Loggerhead-Schildkröte gesichert damit sie geschützt ausbrüten können.


Auch am Tage unserer Abreise war es noch recht windig mit hohem Wellengang, so dass die Fähre nicht fahren konnte. Anstelle unseren Aufenthalt zu verlängern und alle Flüge etc. umzubuchen, haben wir uns daher entschieden mit dem Hubschrauber zurück zum Festland zu fliegen, der konnte trotz des Windes fliegen. Somit haben wir immerhin die Insel und das Riff noch von oben sehen können.

Und so kamen wir also nach Gladstone zurück und konnten nach einer Übernachtung am nächsten Tag wie geplant, und gut erholt, nach Hause fliegen.
Gladstone ist einer der wichtigsten industriellen Häfen an der Ostküste, um die 30 verschiedene Güter und Rohstoffe werden von dort verschifft wie z.B. Kohle, Gas, Erz etc..
Die Stadt selber hat eine schön gestaltete Ufergegend mit Restaurants, Grünflächen und Spielplätzen, sowie einem alten Kriegsschiff was man besichtigen kann. In dem Cafe-Restaurant am Ufer (das helle Gebäude unten links an der Landspitze) haben wir uns das dort gebraute Bier und gutes Essen gegönnt.














 

   
August / September

So, langsam reicht's aber. Was hatten wir nicht alles in Australien in den letzten 2 Jahren: apokalyptische Feuer und Fluten, Dürre und Sandstürme, eine Mäuseplage, eine Pandemie... und nun kam noch ein Erdbeben dazu!

Das Beben war schon ein wenig angsteinflößend - morgens um viertel nach 9 als ich schön am Schreibtisch saß und am arbeiten war hat es für rund 20 Sekunden doch ordentlich gewackelt. Mit Stärke 5.9 war es eines der stärksten je in Australien gemessen Beben.
Insgesamt gab es 100 Meldungen beschädigter Gebäude, das meiste nur kleine Schäden, und keine Verletzten.
Angeblich müssen Gebäude in Australien auf Erdbeben der Stärke 6 ausgelegt sein, aber da es mit der Bauqualität generell nicht weit her ist würde ich da kein Geld drauf verwetten. Jedenfalls sind die Experten schon froh dass das Epizentrum 150km von Melbourne entfernt war, hier in Melbourne war die Stärke nur so um 4.

Ganz ungewöhnlich sind Erdbeben hier jedoch nicht, alle paar Jahre gibt es mal eins aber normalerweise liegt die Stärke bei unter 3 und man merkt kaum etwas davon. Auch ich habe vor 8 Jahren hier schon ein kleines Beben erlebt.


Quelle: Geoscience Australia

Was erwartet uns jetzt als nächstes?
Vulkanausbruch? (Ist erst ca. 5000 Jahre her dass es aktive Vulkane im Südwesten Victorias gab, wer weiss ob die alle wirklich erloschen sind... .)
Oder mehr nach der Bibel gehend, eine Froschplage? (Obwohl, die Cane toads - dt. Riesen- oder Agakröten - sind heute schon eine Dauerplage im tropischen Norden Australiens.)
Heuschrecken vielleicht? (Naja, auch die sind hier nicht unbekannt - zuletzt 2010 haben Heuschreckenschwärme einen guten Teil der Ernte hier im Südosten vernichtet.)
Wir werden sehen!


Pünktlich 4 Tage vor der Bundestagswahl kamen meine Wahlunterlagen! Gemäß der Poststempel wurden sie Ende August in Hannover losgeschickt, haben zwei Wochen nach Australien gebraucht und dann weitere 2 Wochen bis nach Melbourne (was immerhin vergleichsweise schnell ist, manche Briefe oder Karten die wir in letzter Zeit aus Deutschland bekommen haben benötigten bis zu 2 Monate). Selbst wenn ich jetzt 101 Dollar für Kurierservice gezahlt hätte wäre es aber nicht garantiert gewesen dass mein Wahlschein rechtzeitig bis zum Wahltag nach Hannover zurückkommt; daher muss Deutschland auch dieses Mal wieder auf meine Stimme verzichten.

Groß weitere Neuigkeiten gibt es ansonsten nicht - nach einer kleinen Zwischen-Lockdown-Pause von wenigen Tagen sind wir nun seit Juli in Lockdown 6 und bleiben dort auch bis mindestens Ende Oktober. Diesmal waren es einfach zu viele Leute die sich nicht mehr an die Regeln gehalten haben, so dass die Fallzahlen ausser Kontrolle geraten sind und man das Ziel aufgeben musste wieder auf Null Fälle herunterzukommen. Jetzt wird rasant geimpft, und sobald bestimmte Impfquoten erreicht sind wird dann schrittweise gelockert. Leider enden 5-10% der Infizierten im Krankenhaus, daher ist das Hauptaugenmerk jetzt darauf gerichtet das Gesundheitssystem nicht durch zu frühe Rücknahme von Restriktionen zu überlasten.
Wir arbeiten daher weiter von Zuhause aus und verlassen das Haus i.d.R. nur mal zum Einkaufen oder für einen kurzen Spaziergang.
Und statt durch die Geschäfte zu ziehen wird halt über's Internet bestellt, wozu man so im Lockdown ja auch (zu) viel Zeit hat. In einer unserer harten Bestellphasen dachten wir zwischenzeitlich die Hausklingel wäre kaputt nachdem wir mal 2 Tage hintereinander keine Paketlieferung bekommen hatten...

Als ein weiteres Lockdown-Projekt koche ich jetzt ab und zu. Über einen Lieferservice kann man sich wöchentlich Mahlzeiten aussuchen und bekommt dann alle notwendigen Zutaten und die Kochanleitung zugeschickt. Das erinnert mich an mein Spielen mit Lego-Sets als Kind - man breitet alle Einzelbausteine aus, folgt einer Schritt-um-Schritt Anleitung und hat am Ende etwas Verwendbares zusammenkonstruiert!


Weisser Spargel ist hier rar, aber der Marktstand den wir letztes Jahr zur gleichen Jahreszeit entdeckt hatten konnte auch dieses Jahr wieder liefern, so dass wir einen sehr genussvollen Spargelabend genießen konnten.




 

   
März - Juli

Mitte Juli befinden wir uns in Corona-Lockdown Nummer 5. Ein stetiger Wechsel in den letzten Monaten zwischen ein paar Wochen ohne Restriktionen, dann wieder Lockdown mit anschließend langsamen Lockerungen.


Die Straße vor unserem Haus ist voller Restaurants und Geschäfte und daher normalerweise voll mit Menschen, aber im Lockdown sieht es da manchmal gespenstisch verlassen aus am hellichten Tage.
Lockdown heisst auch dass andere australische Staaten dann die Grenze temporär dicht machen. Somit ist leider im Juni dem Lockdown Nummer 4 auch unsere geplante Feier in Queensland zum Opfer gefallen, die wir seit Monaten vorbereitet hatten. Aber nur aufgeschoben, nicht aufgehoben...

Renovierung des Bades - alles tiefengereinigt, neuer Fugenkitt, Silikon erneuert, Versiegelung aufgebracht. Ein Projekt was ich letztes Jahr in Lockdown Nummer 2 geplant hatte, und nun endlich dank Lockdown Nummer 4 durchgezogen habe. Sieht aus wie neu! 

Im März habe ich meine neue Arbeitsstelle angetreten und arbeite jetzt als Staatsangestellter für die Regierung. Das waren anstrengende Anfangswochen dort, mit einer steilen Lernkurve. Die Arbeit ist aber interessant und ich bin wieder an der Spitze technischer Entwicklung dabei.

Im April hatten wir nach guter Tradition zu Ostern Eier gefärbt und uns mit Osterzopf verwöhnt.



Im Mai hatten wir für fast 3 Wochen auf den Hund einer Freundin aufgepasst. Der hat nicht aufgegeben und immer gehofft für ihn springt auch etwas heraus sobald wir etwas gegessen haben.
Und hier legt er mir das Seil auf den Fuss, als klares Zeichen dass er jetzt sein tägliche halbe Stunde mit mir spielen möchte.


Ein glückliches Timing hatte die Good Beer Week im Mai. Letztes Jahr ausgefallen, fand sie dieses Jahr wieder statt und just in dieser Woche gab es keine Restriktionen so dass auch das große Bierfestival am Wochenende wieder steigen konnte.

Eine Woche später war Melbourne wieder in einem Lockdown mit Versammlungsverbot, aber wie durch ein Wunder hatte es keine Infektionsfälle auf dem Bierfestival gegeben.
Das Bierfestival fand diesmal in einer Veranstaltungshalle statt, da der übliche Ort, das denkmalgeschützte Royal Exhibition Building, als Groß-Impfklinik von der Regierung requiriert wurde. Ein paar Wochen später hatte ich dann auch Gelegenheit dort zu Gast zu sein um endlich meine erste Impfung zu bekommen.
Hier stehe ich in der Warteschlange, die sich einmal am Gebäude entlang zieht bis zum Eingang rechts, und einmal drinnen musste man dann noch weiter Schlange stehen.
Nach einer guten Stunde war es dann aber geschafft!


Anfang Juli durften wir immerhin aus Melbourne wieder heraus ins Umland, und diese Gelegenheit haben wir genutzt und uns für ein paar Tage ins Werribee Mansion Hotel einquartiert, ca. 45min ausserhalb von Melbourne gelegen.

Da konnten wir einfach mal abschalten, Spaziergänge machen, den warmen Hotelpool benutzen, und im Hotelrestaurant schmackhaft speisen.
Der nahegelegene Fluß bot schöne Landschaft, eine alte Homestead aus dem 19. Jahrhundert befindet sich dort, sowie ein großer Park der zum Mansion gehört.

Es ist ja Winter hier und daher war es recht frisch draussen, aber immerhin hatten wir Glück und der angekündigte Regen blieb aus.







Auch den nahegelegenen Safaripark haben wir besucht.




 

   
Ende Februar

Da hörten wir abends dauernd so ein Kratzen auf dem Balkon und haben uns gewundert was denn die Nachbarn da so treiben - aber als ich dann mal nach draussen ging sah ich dass ein kleiner Flughund die unglückliche Entscheidung getroffen hatte auf unserem Balkon zu landen. Diese Tiere können nicht vom Boden aus losfliegen, und ausserdem besteht eine geringe Gefahr dass sie Lyssa-Viren übertragen, daher haben wir den Wildtier-Rettungsdienst rufen müssen.
Eine nette Dame kam dann auch kurze Zeit später und hat den Flughund ohne Probleme von der Klimaanlage eingesammelt. Das kleine Ding war sehr kooperativ, hat sich anstandslos untersuchen und einwickeln lassen, und hat dann zufrieden die Zuckerlösung genascht die ihr angeboten wurde.



Anschließend wurde sie in die Transportbox gesetzt (oder vielmehr gehängt) und bei einer Flughund-Kolonie in der Nähe erfolgreich wieder ausgesetzt.
Offenbar kommt es in Melbourne rund zweimal täglich vor dass ein Flughund auf irgendeinem Balkon landet und nicht wieder wegkommt - allzu clever scheinen diese Tiere also nicht unbedingt zu sein.





 

   
Februar

Die Covid-Restriktionen sind nun schon so weit zurückgefahren dass es wieder Festivals und Events geben kann, mit Begrenzung der Anzahl von Leuten pro Event-Fläche und Abstand halten immerhin. Bei uns um die Ecke gab es ein japanisches Festival mit Darbietungen von Tanz und Musik, und auch ein Bier-Festival gab es in der City - da musste ich natürlich hin.



Dann aber gab es auch Mitte Februar wieder 5 Tage spontanen, harten Lockdown, als es so schien als wäre das Virus aus einem der Quarantäne-Hotels nach draussen gelangt.
Da sahen dann die Strassen an einem normalen Wochenend-Nachmittag wieder sehr verlassen aus. Aber immerhin haben wir ja nun schon Erfahrung damit es uns zuhause mit leckerem Essen und Getränken gemütlich zu machen!



Zum Glück sind die Behörden in der Lage gewesen innerhalb dieser 5 Tage die Situation unter Kontrolle zu bekommen, so dass es danach wieder zurück zu den entspannten Restriktionen ging.



 

   
Ende Januar

Über das lange Australia Day Wochenende war schönes Wetter angekündigt, aber leider waren alle Campingplätze in der Umgebung schon ausgebucht. Daher haben alternativ einen Tagesausflug an die Great Ocean Road gemacht und sind am Cumberland River hochgewandert zu ein paar schönen natürlichen Felsen-Pools. Dann sind wir kurz ins Meer gehüpft, das war jedoch recht frisch und auch die Strömung war sehr stark so dass wir nicht weit reingegangen sind. Mit einer traditionellen Stärkung
im Aires Inlet Pub haben wir den Ausflug ausklingen lassen.




 
   
Anfang Januar

Die erste Januarwoche hatte ich noch frei. Aus dem geplanten Trip nach South Australia in die Flinders Ranges wurde aber nichts, da zum einen der zuschaltbare Allradantrieb meines Autos gerade kaputt war, und wegen der aktuellen Coronalage eine Einreise nach South Australia für mich ohnehin nicht möglich war.
Ich habe dann spontan umgeplant und den Westen Victorias erkundet, und dabei Strecken herausgesucht für die kein Allradantrieb erforderlich war.
Somit habe ich dann ein paar Sehenswürdigkeiten abgeklappert die seit längerem auf meiner erweiterten Liste standen, ein paar Wanderungen gemacht, die eine oder andere Kleinbrauerei besucht, und mir viel Zeit für die Vogelbeobachtung genommen.

Die ersten 3 Tage war das Wetter leider sehr mäßig. Grauer Himmel, öfter mal ein Nieselregen, und abends bei 15°C und Nieselregen vorm Zelt zu sitzen macht nicht wirklich Spaß. Ganz zu schweigen von nachts 12°C. Zum Glück war der Schlafsack warm genug.

Anstelle irgendwo im Regen rumzulaufen habe ich dann auch lieber ein Automuseum in Hamilton besucht.
Die Nigretta Falls waren auch ganz in der Nähe.

Abends auf dem Campingplatz gab es ein paar willkommene Gäste, aber auch weniger willkommene...


Das Peter Francis Point Arboretum in Coleraine war sehr schön, und ausser Dutzenden verschiedenen Eukalyptus-Bäumen gab es auch Kängurus und viele Vögel zu sehen.







Dieser Baum ist der angeblich größte Red-Gum Eukalyptus-Baum der Welt, und geschätzt 800 Jahre alt.

Bailey's Rocks ist eine Ansammlung von Granit-Felskugeln, mit einem schönen Campingplatz direkt daneben.



Die Byanduk-Höhlen - hier floss vor 8000 Jahren Lava entlang, wobei die Lava nach aussen erstarrte und innen noch weiterfloss und so später dann Höhlen entstanden sind. Diese sind dann mit der Zeit eingestürzt.


Nach einer lauschigen Nacht am Flussufer bin ich dann Richtung Norden gefahren um nach Horsham und später in den Little Desert Nationalpark zu kommen.

Unterwegs habe ich mir am Westrand der Grampians noch zwei alte Lagerplätze der Aboriginals mit alten Felszeichnungen angeschaut.


Endlich besserte sich dann das Wetter, so dass ich die letzten zwei Tage bei sonnigem, warmem Wetter wandern und ca
mpen konnte.


Nach einer Nacht auf dem Kiata Campground im Little Desert Nationalpark habe ich dann die Reise im Wyperfeld-Nationalpark ausklingen lassen, und von dort aus ging es dann wieder zurück nach Hause.