2015



 
Weihnachtsferien: Samoa

10 Tage Samoa über Weihnachten und Neujahr! Warum auch nicht? Sind ja schließlich nur wenige Flugstunden bis dahin :-)
Unser Resort, das 'Return to Paradise' ist am gleichnamigen Strand gelegen der durch einen Hollywood-Film mit Gary Cooper in den 50ern Berühmtheit erlangte. Vor wenigen Jahren dann wurde das Resort erbaut, nicht von einer der großen Ketten sondern das Resort gehört den Familien der umgebenden Dörfer. Entsprechend sind die Angestellten auch alles Dorfansässige, und als Gast ist man quasi in der erweiterten Familie aufgenommen für die Dauer des Aufenthaltes. Entsprechend willkommen haben wir uns dort gefühlt und den Aufenthalt sehr genossen.

Die Weihnachtsbescherung fand also wieder mal an einem traumhaften Strand statt.




Weniger Meter ins 29 Grad warme Wasser hinein haben dann auch bereits die Korallen und bunten Fische auf die Schnorchler gewartet...



 Zum abendlichen Unterhaltungsprogramm gehörten u.a. Vorführungen samoanischer Tänze.


Essen war auch lecker, hier ein Teller mit typische samoanischen Speisen wie eingelegtem Fisch, Hühnchen und diversen Früchten und Gemüse. Aber auch Pizza konnte man wählen, und auch die zahlreichen Einsiedlerkrebse am Strand haben so ein Stück Pizza nicht verschmäht...





 
Im Dezember ist in Samoa Regenzeit, aber überwiegend war das Wetter in Ordnung. Häufig war es auch sonnig oder nur bewölkt, aber gelegentlich sind auch kräftige Regenschauer niedergegangen die sich teilweise auch länger hingezogen haben oder die Nacht durchgingen. Auf dem Rückweg zu Fuß nach dem sonntäglichen Kirchbesuch sind wir vollkommen durchnässt worden, aber zum Glück war der Regen ja warm...









Für zwei Tage hatten wir dann einen Mietwagen genommen um die Insel zu erkunden. Es dauert ca. eine halbe Stunde um die Insel in Nord-Süd-Richtung zu durchqueren, und 2h um von der Westspitze an die Ostküste zu kommen.
In der Inselhauptstadt gibt es z.B. die Villa zu besichtigen wo Robert Louis Stevenson (hat u.a. Robinson Crusoe verfasst) ein paar Jahre gelebt hat.
Die Gedenkstelle im rechten Bild markiert den Platz an dem im Jahr 1900 die deutsche Flagge gesetzt wurde - Samoa war von 1900 bis 1914 deutsche Kolonie, und da sich die deutschen Kolonialherren auf Samoa im Gegensatz zu anderen Kolonien gesittet benommen hatten, haben die Deutschen dort heute noch einen guten Ruf.


Im gebirgigen Inselinneren gibt es teils spektakuläre Wasserfälle zu sehen.


Das Leben auf Samoa spielt sich oft am Straßenrand ab. Gegen Abend sieht man in fast jedem Ort Volleyball-Spiele. Ausserdem muss man stets auf der Hut sein dass einem nicht eines der vielen Tiere vor's Auto läuft - Schweine, Hühner, Hunde etc. laufen dort frei herum.
Aber Hut ab - obwohl Samoa nominell ein armes Land ist, sind die Dörfer gut organisiert. Es gibt Busse die die ganze Insel befahren, Müllabfuhr, und alles ist sauber und ordentlich. Samoa ist ausserdem ein christlich geprägtes Land, und in jedem Dorf gibt es in der Regel mehrere Kirchen.





Unser Mietwagen war zum Glück ein Geländewagen so dass wir mit den Überschwemmungen auf den Straßen aufgrund der starken Regenfälle in der Nacht davor keine Probleme hatten.











To Sua Ocean Trench - ein Sinkhole in unmittelbarer Nähe des Meeres in dem man schwimmen kann. Es gibt eine unterirdische Verbindung zum Meer so dass in dem Wasserloch die Gezeiten spürbar sind. Die steile, rutschige Leiter nach unten ist aber nix für Leute mit schwachen Nerven.



Piula Cave Pool - direkt neben dem Meer gelegen, aber von einer Süßwasserquelle gespeiste Grotte, in der man im hinteren Teil unter einem Felsvorsprung durchtauchen kann um in eine dahinterliegende weitere Grotte zu gelangen.
















Dann haben wir noch ein paar weitere der berühmten Strände abgeklappert, wie z.B. Vavau und Lalomanu.


Beim Schnorcheln vor Namua Island haben wir auch eine Seeschildkröte gesehen.
Leider ging die Zeit natürlich viel zu schnell vorbei...







 
November: Campen und Nationalparks im Nordwesten Victorias

Ein langes Wochenende haben wir genutzt um durch ein paar Nationalparks zu fahren und auf abgelegenen Campingplätzen zu übernachten.

Am Abend des ersten Tages wurde im Terrick Terrick Nationalpark gecampt. Ein kleiner Spaziergang auf den benachbarten Granithügel brachte eine schöne Aussicht über die Umgebung.


Dann ging es weiter in den Wyperfeld-Nationalpark. Auf dem Weg dorthin hat sich ein Känguru touristengerecht und fotogen neben seinem Verkehrsschild aufgestellt, und auch andere Einheimische haben sich auf der Straße aufgehalten.


Auf dem Casuarina-Campground wurde dann ein leckeres Abendessen auf dem Lagerfeuer zubereitet.



Am nächsten Tag wurden dann die Sandpisten des Nationalparks unter die Räder genommen. Teilweise war der Sand recht tief und das Fahren sehr anspruchsvoll, aber dank Anwendung der Geheimtips die ich von Ken, meinem Fahrlehrer beim 4WD Kurs im Juli, gelernt hatte sind wir nicht stecken geblieben...aber zweimal war es knapp davor.
In dieser abgelegenen Ecke des Landes haben wir ausser dem Ranger den ganzen Tag keine anderen Menschen gesehen. Dafür eine hochgiftige Redback-Spinne unter einem Holzscheit den ich von der Piste räumen musste, aber man hat ja mittlerweile gelernt in solchen Dingen erhebliche Vorsicht in diesem Lande walten zu lassen.



Weiter ging es zu den Pink Lakes im Murray-Sunset Nationalpark, wobei diese enttäuschenderweise bei weitem nicht so pink waren wie auf den Fotos die man im Internet findet. Angeblich sind die pinkfärbenden Algen im November noch nicht so aktiv wie dann später im Sommer...
Das Salz in diesen Seen wurde früher abgebaut, und hier und da sind davon noch Reste zu sehen.



 Da uns auf den Campingplätzen die extrem vielen Fliegen lästig wurden, haben wir beschlossen die nächste Nacht in Mildura im Motel zu verbringen, schön mit Ausblick auf den Murray River.
Da konnten wir dann noch abends den Brauerei-Pub besuchen und uns ein Eis im berühmten 48 Flavours holen, bevor es dann am nächsten Morgen auf den Weg zurück Richtung Melbourne ging.
 



 
September: Bali

Freunde von uns haben auf Bali geheiratet, also waren wir quasi 'gezwungen' dahin zu fliegen. Und schonmal da, hat es sich dann angeboten nach der Hochzeit noch eine Woche Urlaub dranzuhängen...
Da die Strände auf Bali nicht zu den weltbesten gehören haben wir es diesmal vorgezogen ein Hotel im Inselinneren aufzusuchen. Am Rande des Dschungels gelegen, mit Ausblick über das Tal hat es uns dort sehr gut gefallen. Ein Tagesausflug um noch landschaftliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten zu sehen hat die Woche dann abgerundet.





Zeremonie in einem der vielen buddhistischen Tempel. Ausser mehreren Tempeln haben wir noch den großen (inaktiven) Vulkankrater im Inselinneren besucht, den berühmten Luwak-Kaffee gekostet, waren an einem Restaurant am Strand essen und auch in einem anderen kleinen Familienrestaurant am Rande eines Reisfeldes, und mit dem Chefkoch des Hotels haben wir morgens einen einheimischen Markt besucht.













Reisterassen, und ein altes Haus von der Insel Java, ausgestellt in einem großen und sehenswerten Kulturpark mit alten Häusern und kulturellen Präsentationen aus allen Teilen Indonesiens




Bei einem Kochkurs zu einheimischer Küche zeigt der Meisterkoch den beeindruckten Zuschauern wie es geht...
 




 
Juli: Baby-Kängurus

Backpacker-Freunde von uns verbingen gerade ein paar Tage auf einer kleinen Farm östlich von Melbourne wo die Eigentümerin kleine verwaiste Kängurus und Wallabies aufzieht. Wir wurden eingeladen dort vorbeizuschauen was wir uns natürlich nicht haben entgehen lassen. Auf dem Weg dahin begab es sich dann zufällig auch noch dass ich endlich mein erstes Wombat in freier Natur gesehen habe.


Die kleinen Kängurus waren natürlich ein Ausbund an Knuffigkeit!


Stoffbeutel ersetzen den mütterlichen Beutel, da fühlen sich die Kleinen wohl. Durch Lecken werden persönliche Bindungen geschaffen.


Später war dann Fütterungszeit! Alle 4h brauchen die Kleinen ihr Fläschchen, Tag und Nacht...



Gelegen am Rande des Bunyip Nationalparks kommen abends auch die mittlerweile schon großen und ausgewilderten Kängurus gerne zur Farm zurück um zu schauen ob sie eine Nascherei abstauben können.


Herrliche Aussicht vom Wohnzimmerfenster der Farm aus. Wer scharf guckt kann ausser Kängurus auch noch 3 Hirsche und ein Wombat sehen!

 



    
Juli: 4WD Training

Als glorreiches Geburtstagsgeschenk bekam ich einen 4WD-Kurs geschenkt, wo ein Instruktor mit im Auto fährt und einem alle Tricks und Kniffe zum Thema Offroad-Fahren beibringt. Statt fand das ganze dann in den victorianischen Pyreneen, das ist eine mittelgebirgs-ähnliche Gegend 2h nordwestlich von Melbourne, um Avoca herum.
Für den Tag war das Heraufziehen einer Kaltfront mit Starkregen, Hagel, Sturm und Schnee oberhalb 600m angesagt, die Hauptfront sollte dort gegen 11-13 Uhr durchziehen. Also haben wir in Absprache mit dem Fahrlehrer den Beginn von 9 auf 8 Uhr vorverlegt um möglichst viel niederschlagsfreie Zeit zu haben. Was soll ich sagen, auf die Wettervorhersage ist in Australien genauso wenig Verlass wie in Deutschland - der einzige Regen den wir hatten war zwischen 8 und 9 Uhr, danach nur selten ein paar Tropfen und weitgehend windstill. (Die Kaltfront kam dann am Abend doch noch durch und brachte den Winter bis hoch nach Queensland, wo es in den folgenden Tagen an Stellen geschneit hat wo es schon seit Jahrzehnten keinen Schnee mehr gab - nix mit in Australien ist es immer warm...)
Aber zurück zum Fahrkurs: Ken, unser freundlicher Fahrlehrer, hatte Jahrzehnte an Erfahrung weiterzugeben und hat eine Fülle an Begebenheiten und Erzählungen aus seinem reichhaltigen Repertoir mit uns geteilt.
Hier bringt er mir gerade den ultimativen Trick zum Bezwingen steiler felsiger Pisten bei :-)


Manchmal war es ratsam die Strecke erst vorher zu Erkunden um den besten Fahrweg zu bestimmen.


Mein Auto hat sich übrigens sehr glorreich geschlagen (die 5cm Höherlegung in die ich im Februar investiert hatte ist jeden Cent wert), sogar Ken war sehr beeindruckt wie geländegängig das Auto ist. Natürlich ist es nicht das weltbeste Geländefahrzeug, aber es ist ein Auto für den täglichen Weg zur Arbeit mit aktueller Sicherheitstechnik, niedrigem Verbrauch (naja, könnte weniger sein...) und Fahrverhalten wie jeder andere Kleinwagen. Und darüber hinaus dann kommt man mit dem Wagen an Stellen wo sonst kein Kleinwagen hinkommt, Offroadstrecken mit mittlerem Schwierigkeitsgrad sind kein Problem.


Landschaftlich ist die Gegend dort sehr schön, mit lichtem Wald. Früher (und auch heute noch) wurde dort intensiv nach Gold gesucht, die Gegend ist durchzogen von Quarz-Adern in denen man das Gold finden kann. Als Bonus hat uns Ken zu einer ehemaligen Goldmine aus dem 19. Jahrhundert geführt die nur wenigen Einheimischen bekannt ist.





Wir haben in einem schönen Cottage übernachtet und auch in dem dortigen Restaurant zu Abend gegessen. Der Inhaber hat ein paar Reben Wein auf seinem Gelände, und da sich sein Wein zum Abendessen als sehr schmackhaft erwiesen hat haben wir prompt ein Drittel seiner Jahresproduktion gekauft....
7 Flaschen insgesamt :-)
Nachts wurde dann auch ein schönes Feuerchen im Kamin angemacht, aber es war doch recht frisch. Zum Glück hatte das Bett eine elektrische Heizdecke.










Im Ort um die Ecke liefen die ausgebüxten Schafe frei herum, aber wenn man man dem Auto entlang kam und sie ertappt hat wetzen sie schnell zur Weide zurück, zwängten sich unterm Zaun durch und taten dann ganz unschuldig wie wenn sie nie weggewesen wären.




Typische Häuser wie man sie oft auf dem Land sieht, gemauerter Kamin und ansonsten aus Holz.





Gemütlich haben wir uns am nächsten Tag auf den Heimweg gemacht, nicht ohne unterwegs an dem ein oder anderen Weingut Rast zu machen und landschaftlich interessante Strecken entlang zu fahren. Ein rundum schönes Wochenende!







  
 
Der Possum-Krieg

Vorgeschichte: ein Possum hatte neuerdings unseren und Nachbars Balkon in sein Revier integriert. Unsere Wohnung liegt ja im zweiten Stock, aber durch eine Kletterpflanze an der Gebäudeseite und einen Baum neben Nachbars Balkon kann es hochklettern bis auf die Balkonbrüstung welche unsere beiden Balkone verbindet. Zwischen unseren Balkonen befinden sich noch Öffnungen damit die Balkone im ersten Stock und im Erdgeschoss auch Licht bekommen.
Possums sind übrigens nachtaktive australische Beuteltiere und nicht zu verwechseln mit Opossums - das sind amerikanische Viecher die nur entfernt ähnlich aussehen. Possums sind geschützt in Australien obwohl sie insbesondere in den Städten mehr eine Plage sind und berüchtigt dafür Gartenpflanzen und Knospen anzufressen.
Nun war alles soweit kein Problem solange sich das (grundsätzlich gesehen nicht unknuffige) Possum nur über die Schalenreste hergemacht hat welche die Vögel die wir auf unserem Balkon füttern übriggelassen haben, wir hier zu sehen ist:



Die zahlreichen Köttel die es dabei jedoch hinterlassen hat waren (ausser einem Zeichen für gesunde Verdauung) auf Dauer dann aber doch ein wenig störend.
Den entscheidenden Fehler hat das Possum (wir tauften es Percy) jedoch begangen indem es angefangen hat sich über die Küchenkräuter (Thymian, Salbei, Rosmarin - und die Minze fand Percy wohl besonders schmackhaft) herzumachen die in Blumenkästen auf dem Balkon gepflanzt waren. Ab da war es schlagartig vorbei mit knuffig und süß, es herrschte Krieg und die Regierung gab den unmissverständlichen Auftrag Percy vom Balkon fernzuhalten!

Die ersten improvisierten Versuche mit Stachldraht den Zugang zu blockieren entlockten Percy nur Mitleidsbekundungen. Unvergessen der Anblick als Percy wieder beim Naschen erwischt wurde, wir ihn dann mit Lärm und blendender Taschenlampe vertrieben haben und er sich ohne Mühe durch den Stacheldraht durchgewuselt hat - nicht ohne sich triumphierend mitten im Stacheldraht umzudrehen und uns grinsend anzuschauen. Nicht zu erwähnen die Köttel die Percy als Zeichen seines Sieges mitten im Stacheldraht hinterlassen hat.
In einem kläglichen Versuch die Stacheldrahtlösung zu retten habe ich dann den Stacheldraht so dicht gemacht dass Percy sich nicht mehr durchwuseln konnte - dann haben wir ihn nächste Nacht dabei ertappt wie er einfach drübergelaufen ist, mit den Pfötchen schön vorsichtig nicht auf die Spitzen tretend. Das Thema Stacheldraht hatte sich damit erledigt.
Nochmal zur Erinnerung: Possums sind geschützt in Australien - alle radikalen Lösungen die mir zu diesem Zeitpunkt einfielen wären damit leider nicht erlaubt gewesen...

Immerhin: Das Possum hatte sich als würdiger Gegner erwiesen, und ab jetzt wurde geklotzt und nicht gekleckert. Eine der wichtigsten Regeln der Kriegsführung lautet möglichst viel über den Feind zu erfahren. Also wurde in eine Webcam investiert mit der das Verhalten des Possums aufgezeichnet und analysiert werden konnte.
Nächste Eskalationsstufe: Hermann kauft nach ausführlicher Internet-Recherche für teures Geld spezielle Possum-Spikes um den Zugang zu versperren. Patentiert und hoch gepriesen:


Reaktion des Possums: Es stellt fest dass es nur lange Beine machen muss um zwischen den Spikes durchzulaufen. Soviel zum Thema 'patentiert'.


Einen Tag später hatte es sogar entdeckt dass es sich mit seinen Pfötchen um die Spitzen der Spikes herum festhalten kann und es dann noch einfacher ist die Spikes zu überwinden.

Nach diesem Fehlschlag der nächste Versuch, inspiriert von Konstruktionen welche bei Stromleitungen eingesetzt werden: eine drehbare Scheibe bei der Percy keinen festen Halt hat und daher nicht einfach drüber steigen kann.


Bedauerlicherweise stellte es sich jedoch heraus dass die Scheibe nicht groß genug war und Percy es geschafft hat drüber zu kommen wenn er sich ganz lang streckt und an der Seite oben vorbei wuselt.


Lessons learnt: als nächstes wurde dann eine maximal große Scheibe installiert (wegen konstruktiver Randbedingungen auf dem Balkon und der Ausführung des verfügbaren Materials war der Scheibengröße eine Grenze gesetzt) - da hat es Percy dann zwar nicht mehr geschafft hat oben drüber zu steigen, dafür aber dann sich lang zu strecken und unten dran vorbei zu kommen.
Nächster Schritt also: Um das zu unterbinden wurden seitliche Barrieren und auch zusätzliche Spikes vor der Scheibe angebracht:

Ergebnis: das perfide Possum hat die seitlichen Barrieren einfach als griffgünstige Abstützung benutzt um sich daran festzuhalten und drüber zu klettern.
Hier feiert es seinen Sieg und hinterlässt noch ein paar Köttel als Reviermarkierung.


Wieder einmal hatte Percy eine Schlacht gewonnen - aber noch nicht den Krieg!

Kurz bevor Hermann davor war in einen SEHR teuren elektrischen Possum-Zaun zu investieren hat sich die intensive Feindbeobachtung dann final doch ausgezahlt und dem Possum wurde gezeigt wo Barthel den Most holt.
In einem Geniestreich wurde die Tatsache dass die Spikes Percy in seinem Weg Richtung Futter deutlich verlangsamt hatten mit der Tatsache kombiniert dass Possums kein grelles Licht mögen.
Kleines Problem hierbei war jedoch dass sich die Begeisterung der Nachbarn sicher in Grenzen halten würde wenn ich die ganze Nacht ein Flutlicht in Richtung von deren Balkon würde strahlen lassen. Aber dank ebay fand sich ein Flutlicht mit Aktivierung über Bewegungssensor, und hier ist sie, die siegbringende Konstruktion:

Solarbetriebenes LED Flutlicht mit Bewegungsmelder, angeordnet hinter den Spikes so dass der Bewegungsmelder anschlägt und das Licht anmacht sobald sich oberhalb der Spikes etwas bewegt.














Seit Wochen nun versucht Percy hartnäckig jede Nacht im Durchschnitt ca. 2h lang diese Konstruktion zu überwinden, aber erfolglos! Jedesmal wenn das pertinente perfide Possum seinen pelzigen niederträchtigen Kopf über die Spikes hebt wird es sofort vom Flutlicht so geblendet dass es nicht schafft den Weg über oder durch die Spikes herauszufinden und daher nicht weiter kommt. Da es kein helles Licht mag ergreift es dann auch meist die Flucht.
Tja, gegen deutsche Ingenieurskunst muss sich das Possum halt geschlagen geben. Sieg, glorreicher!


Und so werden künftige Generationen Heldengesänge anstimmen um dieser legendären Begebenheit angemessene Würdigung wiederfahren zu lassen...

Liegt Geruch nach Minze in der Luft,
erschnuppert der Percy den leckeren Duft.
Gar nicht faul ab hoch den Baum,
ja das ermüdet ihn doch kaum.
Da ist die Minze schon in Sicht,
jedoch blendet auf einmal ein grelles Licht!
Da kann das Possum noch so spannen,
es zieht doch hungrig wieder von dannen...


  
 
Juni

Long live the Queen! Anlässlich Queen's Birthday gab es auch dieses Jahr wieder einen Feiertag und somit ein langes Wochenende. Wir sind diesmal in die Südwest-Ecke von Victoria gefahren, hauptsächlich einfach weil wir da noch nicht waren. Portland selber, wo wir die 2 Tage übernachtet haben, war zwar ein nur mäßig beeindruckender Ort, aber wir haben interessante Aktivitäten dort in der Umgebung unternehmen können.

Im Inland zwischen Melbourne und Portland, wenn man also nicht die Küstenstraße der Great Ocean Road nimmt, findet man große Mengen an Schafen. Die ursprünglich von mehr oder weniger dichtem Wald bestimmte Landschaft wird heute dominiert von Weiden.

Nördlich von Portland haben wir noch einen Wasserfall anschauen können.





Cape Nelson etwas ausserhalb von Portland ist der Standort eines Leuchtturmes und bekannt für die Möglichkeit dort küstennah Wale zu sichten. Und wir hatten auch das Glück 2 Southern Right Whales zu sehen.













Ein Stückchen weiter die Küste entlang konnten wir einem sehr australischen Ereignis beiwohnen - ein Wettbewerb für Rettungsschwimmer. Ziel der Prüfungen war es möglichst schnell einen Schwimmer der ca. 100m weit im Wasser war ins Boot und an Land zu holen.


Auf einer schönen Wanderung am Meer entlang zu Cape Bridgewater konnten wir dann noch Robben und andere Einheimische bewundern.


Der ausgedehnte Rückweg führte uns durch das Flusstal des Glenelg River, gelegen in einem Nationalpark.


Am Abend auf einmal ein Koala am Straßenrand - da haben wir dann angehalten und dafür gesorgt dass er auch sicher über die Straße kommt!






Blick über die Bucht von Portland ->








Auf dem Rückweg nach Melbourne noch ein Abstecher in den Mt. Eccles Nationalpark, ein ehemaliger Vulkankrater mit eingefallenen Lavaröhren und anderen geologischen Formationen. Dort in der Gegend haben die Aboriginals tausende von Jahren lang Fischzucht in künstlich angelegten Seen betrieben und sesshaft in Siedlungen gelebt.



  
 
Mai

Es war wieder Zeit für das große Melbourner Bierfestival-Wochenende im historischen Royal Exhibition Building. Über 300 verschiedene Biere gab es zu probieren, davon 110 speziell für dieses Festival gebraut und nicht im Laden erhältlich.
Komplementiert wurde dieses Ereignis durch die Möglichkeit an verschiedenen Präsentationen (z.B. zum Thema Bier-Käse-Paarungen etc.) und im Saal verteilten Spielen teilzunehmen oder Kleinkunst-Vorführungen beizuwohnen.


  
 
Ein paar gemischte Ansichten von Melbourne

Bei der 'White Night' wurde das denkmalgeschützte Royal Exhibition Building mit einer Lasershow angestrahlt:


Federation Square während der Melbourne Open (Tennis):


Melbourne CBD, Southbank und der Yarra River abends an der Princes Bridge:



  

 
März/April:
An zwei Wochenenden haben wir uns Gippsland vorgenommen, das ist die Gegend östlich von Melbourne. Ca. 1h Autofahrt vom Stadtzentrum sind es bis West Gippsland. Wir haben uns dort die Landschaft angesehen, sind ein wenig am Meer entlangspaziert und haben eine Brauerei, Käserei und Weingüter besichtigt.


Unser Cottage wo wir übernachtet haben.




Die ganze Gegend dort war vor 200 Jahren noch Regenwald, bis dann die englischen Siedler kamen und alles abgeholzt haben um dort ihre Kühe weiden zu lassen. Nur noch wenige Ecken sind mit ursprünglichem Wald erhalten und heute als Nationalpark geschützt.


Hier auf dem Lande herrscht noch Ordnung: der Mann fährt, der Hund sitzt auf dem Beifahrersitz und das Weibsvolk kommt auf die Ladefläche ;-)















Auf der Gypsy Creek Winery haben wir dann Sam kennengelernt, den Besitzer - er hatte sich den Morgen einen Zahn ausgeschlagen, daraufhin beschlossen es für den Tag gut sein zu lassen und zum Wein und selbstgebrannten Schnaps überzugehen. Als wir dann nachmittags ankamen haben wir viel Spaß mit ihm gehabt, er hat uns mit seinem Oldtimer über das Weingut gefahren, uns seine Lese und den Weinkeller gezeigt und uns ordentlich von seinem Wein zu kosten gegeben. Es hat uns so gut gefallen dass wir ein paar Wochen später mit 8 Freunden nochmal für eine ordentliche Party mit anschließender Übernachtung in seinem B&B bei ihm eingefallen sind.


Eine Übernachtung haben wir dann in Walhalla gemacht, einem Ort wo im 19./Anfang 20. Jahrhundert Gold abgebaut wurde. Nachdem der Ort dann jahrzehntelang unbewohnt war und verfiel hat man in den letzten Jahrzehnten viele der alten Gebäude wieder aufgebaut. Das alte Hotel ist auch wieder errichtet, und man kann die alte Goldmine besichtigen.



Heutzutage unvorstellbar unter welchen Bedingungen die Arbeiter damals in den Minen gearbeitet haben. Wenn jemand länger als 5 Jahre überlebt hatte wurde er als Veteran eingestuft, kaum einer wurde älter als 30. Dabei wären oft nur einfachste Methoden notwendig gewesen um alles wesentlich sicherer und gesünder zu machen, aber das war damals einfach kein Thema für die Minenbesitzer.




Um diese 200m in den Berg hinein zu treiben haben die Leute in den 1860er Jahren über 2 Jahre geschuftet, mit Hammer und Meissel.





In der Gegend um Walhalla gibt es auch viele schöne Offroad-Tracks und Wasserdurchquerungen.


Erst wird noch der beste Fahrtweg erkundet, und dann geht es durch!


Nördlich von Walhalla ist einer der Stauseen welche Melbourne mit Trinkwasser versorgen. Quer durch diese dann schon mittelgebirgige Gegend ging es dann zurück Richtung Melbourne.


Über die eine Bergkuppe kommend habe ich dann spontan beschlossen nicht die ursprünglich geplante Fahrtroute zu nehmen angesichts der dort zu sehenden Buschbrände...
Später zuhause habe ich dann im Internet gesehen dass dies geplante und abgesicherte Abbrände waren die hier durchgeführt werden um die Menge an brennbarem Material zu reduzieren falls es mal zu einem unkontrollierten Feuer im Sommer kommt.









  

 
Februar: Avalon Airshow
Alle zwei Jahre findet auf einem kleinen Flughafen in der Nähe von Melbourne eine Airshow statt, mit Flugvorführungen und großer Ausstellung an Fluggeräten. Zur Hälfte wird dies von den australischen Streitkräften durchgeführt, so dass dort eine Menge aktuellen Kriegsgerätes zu besichtigen war.



Anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Kriegseintrittes der australischen  und neuseeländischen Streitkräfte in den 1. Weltkrieg war auch eine große Sektion mit historischen Militärfahrzeugen bis hin zu Schaukämpfen im Stile der damaligen Zeit (z.B. simulierte Grabenkämpfe) vertreten.
 

Die Flugvorführungen waren auch sehr spektakulär, besonders die Vorführungen der australischen Streitkräfte die an einem simulierten Kampfeinsatz das Zusammenspiel der einzelnen Truppenteile und Flugzeugtypen mit ihren individuellen Aufgaben demonstriert haben.





  


Ende Januar
Das lange Australia-Day Wochenende habe ich diesmal dazu genutzt um in der Nordwest-Ecke Victorias campen und wandern zu gehen. Dort ist es noch nicht ganz das australische Outback, sondern eine sog. Halbwüste (Mallee) mit typischer Pflanzenwelt. Allerdings auf dem Weg dahin sind endlose Felder, unterbrochen von kleinen Ortschaften mit Getreidesilos und sehr wenig Natur.





Gekennzeichnet ist die Landschaft in den Nationalparks von Büschen und losem Wald, die oft davon abhängig ist dass es zu Bränden und/oder Überschwemmungen benachbarter Flüsse und Bäche kommt damit die Samen dann aufgehen können.
Ich bin insgesamt 27km gewandert um die Gegend zu erkunden, zum Glück hat es nicht geregnet aber es war leider sehr windig.







In der zweiten Nacht, wo ich den Campingplatz ganz für mich alleine hatte, sind dann morgens die hiesigen Anwohner neugierig schauen gekommen was hier so los ist.














Känguru-Suchbild:
2 Kängurus im Hintergrund!










Hinterlassenschaften der Pionierzeit am Wegesrand

 

 
Januar

Der Januar war geprägt vom Asia Cup, dem hiesigen Äquivalent der Fussball-Europameisterschaft, der diesmal zum ersten Mal in Australien stattfand. Ich hatte nicht viel erwartet von Spielen wie Usbekistan gegen Südkorea etc., war dann aber positiv überrascht dass das Niveau der Spiele doch recht hoch war.
Ich war zweimal im Stadion, hier beim Spiel Japan gegen Jordanien.
  

Australien hat dann auch tatsächlich den Cup gewonnen, in einem spannenden Finale gegen Südkorea mit 2:1 nach Verlängerung. Da war eine ziemlich gute Stimmung im Pub!

Ein paar Wochen später, morgens um 6.30 Uhr zum Freundschaftsspiel Australien gegen Deutschland (leider nur im Pay-TV) war dann schon deutlich weniger los im Pub...ausser mir noch 3 tapfere Frühaufsteher zum Anpfiff, was sich im Laufe des Spieles auf immerhin 10 Gäste steigerte.